Hey, geht dir das verrückt spielende April-Wetter auf die Nerven? Immer dieses hin und her? Kalt, warm, zu warm, Frost, Wind, Sonne, Regen, Graupel, Schnee und wieder von vorne.
So geht es mir seit Wochen gedanklich, seelisch, whatever…
Wenn du magst, lade ich dich heute mal wieder zu einem kleinen Einblick in meinen Seelen-Striptease ein.
Ich werde ganz bald 50, bin seit Monaten arbeitsunfähig wegen meiner krebsbedingten Fatigue. Ich hatte vor 9 Jahren Brustkrebs und wurde mit OP, Chemo und Bestrahlung sowie noch laufender Antihormontherapie behandelt. Seitdem begleitet mich diese Fatigue, eine ziemlich hartnäckige Erschöpfung.
Anfangs war das nichts Besonderes, nach dem Ende der Behandlungen mit zunehmendem zeitlichen Abstand wurde es dann doch ungewöhnlich. Das war für mich inakzeptabel und ich habe mich dagegen gesträubt, habe dagegen angekämpft, habe wieder normal Fahrt aufgenommen. Das ging nicht lange gut und zusätzlich zu dem körperlichen Knockout kamen die Gedankenstrudel. Ich konnte das nicht akzeptieren, nicht annehmen.
Mit Achtsamkeitstraining, Meditation, Resilienz und Optimismus habe ich die Gedankenstrudel in Bezug auf die Fatigue ganz gut im Griff, also psychisch gesehen ist die Erschöpfung nur noch ein kleines Thema. Sie ist da, darf mich begleiten und mehr nicht – bis zu dieser Erkenntnis war es aber ein langer Weg.
Was echt nervig ist, ist, dass ich insgesamt bei weitem nicht mehr so kann wie ich will oder wie andere Frauen in meinem oder sogar höheren Alter (also was körperliche und auch geistige Belastbarkeit anbelangt – keine Konzentration, Schwierigkeiten beim Erfassen von Zusammenhängen usw.).
Seit meinen Ausbildungen zur Achtsamkeitstrainerin für Meditation, Kursleiterin für progressive Muskelentspannung und Lachyoga-Leiterin vor zwei Jahren wollte ich meine Geschichte nutzen, anderen Betroffenen Mut zu machen, Tipps zu geben und mein Wissen weiterzugeben, damit sie ihre Fatigue besser verstehen und damit gut umgehen können. Ich wollte eine Webseite, bei Facebook und Instagram, wollte zahlende KundInnen gewinnen, die mir mein Programm „Fatigue Eigenregie“ abkaufen.
Doch es kamen Zweifel. Zum einen wegen der technischen Umsetzung und zum anderen die Selbstzweifel, wieso gerade ich Tipps geben sollte, wo ich doch die Fatigue immer noch habe. Dann kommt dazu, dass ich mich nicht über länger konzentrieren kann, um ein gutes Programm zusammenzustellen oder einen Onlinekurs zu kreieren und meine ganzen Ideen unter einen Hut zu bringen.
Das machte mir Druck und brachte Unzufriedenheit, was mich dann psychisch weiter blockierte. Und schon war es wieder aus mit den kontrollierten Gedanken, sie strudelten unkontrolliert herum, legten sich neben die Fatigue und alles war doof. Ich war nicht mehr ich, das gefiel mir gar nicht.
Und genau hier kam ein Zufall zu Hilfe – ätherische Öle und EFT (Klopfen gegen Stress). Schon bei der Auswahl des Öls war es faszinierend, das Klopfen selbst hat mich erst tiefer in die Emotionen geleitet, um mir dann bei den Wiederholungen eine Lösung zu schenken. Auch beim Warten heute Morgen auf meinen Arzttermin hat sich alles genauso dargestellt.
Ich weiß jetzt, was ich will. Ich will mich nicht verbiegen, nicht zu sehr über meinen Komfortzonenrand hinausgehen (das mag Hedwig nicht – Hedwig ist meine Fatigue), Dinge mit Spaß erledigen, meine Hobbys kultivieren und mich nicht unter Druck setzen, wenn die Erschöpfung mal wieder stärker ist. Es soll wieder mehr Leichtigkeit einziehen. Und vom Kopf her passt das alles zusammen, denn schließlich bin ich nicht ohne Grund arbeitsunfähig.
Trotzdem ist es ja erlaubt zu leben. Ich darf, will und werde Sachen tun, die mir Spaß machen (ob es für irgendwas sinnvoll ist oder nicht), ich werde lachen und gute Laune haben. Ich werde noch besser auf mich hören, auch als Kopfmensch ein Bauchgefühl entwickeln. Und wenn ich nicht mehr kann, dann lege ich mich ohne schlechtes Gewissen auf die Couch und gucke fern oder Löcher in die Luft.
Es wird also keine 5-Tages-Challenge, keinen Onlinekurs, kein kostenpflichtiges Programm und auch keinen Shop geben.
Ich werde aber nicht verschwinden, ich werde ohne festen Zeitplan etwas posten – immer dann, wenn ich Lust habe, wenn es mir möglich ist, wenn ich ein Thema habe…
Vielleicht kannst du ja auch so, ohne „Programm“, etwas aus meinen Geschichten für dich gewinnen. Vielleicht liest du einfach nur so gerne mit.
Deshalb freue ich mich, wenn du mir weiterhin folgst.