Innere Antreiber

Heute habe ich ein Thema, zu dem ich vom heutigen Kalenderblatt inspiriert wurde. Die inneren Antreiber.

Du kennst sie auch! Anerzogen sind sie, als Kind hast du sie im Erziehungsprozess verinnerlicht. Aus früheren Tagen, aus deiner Kindheit. Und jetzt als Erwachsene kennt dein inneres Kind sie immer noch – und du hörst sie auch von außen gelegentlich im Berufsleben oder bei „gut gemeinten Ratschlägen“ von Verwandten.

Lass‘ dich nicht so hängen! – Träum‘ nicht! – Reiß‘ dich zusammen! – Tu was! – Streng‘ dich an!

Solche „tollen“ Sätze von außen bekommt man in den unmöglichsten Situationen zu hören, sogar von Personen, von denen man es überhaupt nicht erwartet hätte – so wie ich zuletzt in meiner psychosomatischen Reha von einer Ärztin – ich solle mich doch mal zusammenreißen, ich wäre doch noch nicht alt, wie könne ich denn erschöpft sein, ich wäre ja zur Erholung in Reha! Bäm – voll vor den Kopf gestoßen, ich wusste nicht mehr was ich darauf sagen sollte, denn in dieser Situation hatte ich gerade von einer Psychiaterin etwas Anderes erwartet. Das musste ich erstmal „verdauen“, diesen unverschämten Sätze die Macht entziehen. Mir gelingt das recht gut, ich dachte in dem Moment nur eher an Personen, die psychisch labiler sind – aber das ist ein anderes Thema.

Als eigene innere Antreiber von sich selbst ausgesprochen, finde ich diese Sätze schon gut, wenn man sie für sich richtig anwendet. Sie dürfen allerdings nicht zu stark sein, nicht so viel Macht haben, dass du an diesen Sätzen verzweifelst oder zerbrichst.

Ich glaube, mit einer gewissen Resilienz (seelische Widerstandskraft) kommst du mit diesen inneren (!!!) Antreibern sehr gut zurecht. Denn wenn wir in jeder Krise, bei jedem kleinen Problemchen oder gar bei schweren Erkrankungen ständig ohne innere Antreiber bleiben und uns nicht ab und zu mal selbst in den Allerwertesten treten, dann übernehmen eben diese Situationen die Kontrolle und das Leben wird um einiges komplizierter.

Wenn du in einem „Loch“ hängst, mental, psychisch oder physisch, dann hilft es, sich diese Sätze zu sagen – als liebevolle Aufforderung, am besten mit einem Lächeln – „los jetzt, lass‘ dich nicht so hängen, versuch‘ es!“ Und dann versuch‘ es – was auch immer „es“ ist.
ABER! Jetzt kommt ein dickes ABER! Wenn es nicht funktioniert, nicht geht, du es nicht weiter schaffst…, dann bestrafe dich nicht. Freue dich über deinen Versuch und über das was geklappt hat, auch wenn es vielleicht nur ein winziger Teilerfolg ist.
Lass‘ dann für eine Weile von diesem Thema ab und wende dich einem erfolgversprechenderen Thema zu.

Ich provoziere mal ein bisschen: Ich glaube, dass selbst psychisch Erkrankte (z.B. bei leichten bis mittleren Depressionen) sich nicht nur in Watte packen und warten sollten, bis die Phase vorüber ist. Höre auf deine inneren Antreiber, höre genau hin, was sie dir sagen wollen. Deine wahren inneren Antreiber wissen genau, was dir gut tut!

Wichtig: Ich spreche nicht von den Bull-Shit-Bingo-Sätzen, die von außen auf dich einprasseln! Gemeint sind vor allem Ermunterungen wie „och, eigentlich könnte ich mal xy machen“ oder auch „es würde mir bestimmt Spaß machen, xy zu tun“…
Sobald dein innerer Schweinehund diese Aufforderung mit „müsste“ oder „muss“ hinterlegt oder es gar befohlen wird, ist die wohltuende Herzlichkeit einem Druck gewichen, der in den meisten Fällen das Ganze eher verschärft. Das darf nicht passieren. Diese Appelle überhörst du einfach.
Natürlich darfst du solche inneren und äußeren Ermahnungen auch hinterfragen und für dich anpassen.
In der nächsten Situation gibt dir dein innerer Antreiber wieder genau den richtigen Tipp! Verlass‘ dich drauf!

Und noch eins: du bist genug und immer richtig!

Wenn Du mehr über „Resilienz“ oder zu einem meiner anderen Themen lernen oder Du mit mir arbeiten möchtest, melde Dich gerne bei mir über das Kontaktformular.
Ich freue mich auf Dich!

Deine Daniela Schillmöller

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